#FLAKUPA
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OPEN CALL

„Der Geist treibt sein Spiel mit der Zeit – er kann eine Ewigkeit in eine Stunde drängen oder eine Stunde zu einer Ewigkeit ausdehnen.“
R.W. Emerson

Was ist die Zeit? Diese Frage beschäftigte Philosophen, Wissenschaftler und Mystiker in allen Kulturenkreisen und Epochen; ihre Antworten darauf sind so vielfältig wie das Denken über das Sein selbst. Die Zeit repräsentiert die vierte Dimension unserer Welt, und sie ist so immateriell, dass es sich grundsätzlich im menschlichen Bewusstsein abspielt. Es ist der Mensch, der die Zeit wahrnimmt, der sich in der Zeit gefesselt oder frei fühlt, der letztlich entscheidet, ob die Zeit „gut“ oder „schlecht“ ist.

Die Zeit vergeht und fließt in eine vielleicht sorgsam geplante, doch nie gesicherte Zukunft; die Erinnerungen erscheinen manchmal willkommen, manchmal als bedrohliche Gespenster, um wieder zu verschwinden. Es sind Zeitwellen eines unaufhörlichen Flusses von Ebbe und Flut, von Höhen und Tiefen der Lebenserfahrung, die von unaussprechlichem Gipfel der Glückseligkeit -welche einen Moment oder eine Ewigkeit dauern – oder von dunkelsten Tiefpunkte des Seelenschmerzes.

Dieser unaufhörliche Fluss bildet Knotenpunkte, Brennpunkte des Gedächtnisses; er formt ein feines, unsichtbares Netz von Verbindungen zu Orten und Menschen und diese sind dann eigentlich nur im Hier und Jetzt, in der eigenen Wahrnehmung erfahrbar.

Es sind Wellen des gesellschaftlichen Lebens, des Zusammenseins mit den Mitmenschen; Zeitepochen der Aufklärung, der Erweiterung des Denkens und des Forschens, erhabene Gipfeln der menschlichen Zivilisationen, neben den tiefsten Abgründen von Obskurantismus, Intoleranz und menschlicher Unterdrückung. Es sind Zeiten vom Frieden und Krieg.

Vor der Geschichte des Simonetti-Hauses als Kulisse erkundet die Ausstellung Zeitwellen das Zusammentreffen verschiedener Zeitlichkeiten. Diese aristokratische Residenz, erbaut im Jahr 1699, birgt Fragmente ihrer Geschichte, die weiterhin in Geheimnisse gehüllt sind. Was wir jedoch wissen, ist eine faszinierende Abfolge von räumlich-zeitlichen Besetzungen.

Johann Friedrich, Baron von Meder, soll an diesem Ort im Auftrag des Fürsten von Zerbst einen Feuerherd errichten lassen haben, mit dem Ziel, „aus dem Silber Gold zu imprägnieren“. Obwohl es keine Beweise für den Erfolg dieser Experimente gibt, wissen wir, dass das Haus zahlreiche Transformationen durchlaufen hat: Es war Residenz des Amtmanns von Coswig, ein Geschenk König Friedrich Wilhelms an seine Geliebte, ein Gasthof mit Taverne und Ballsaal, ein Altersheim und später Sitz eines Unternehmens. Nachdem es vom Abriss bedroht war, wurde es 2007 vom Schlossverein erworben, um es zu retten und zu restaurieren und in einen Kultur- und Ausstellungsraum zu verwandeln.

Konzipiert als eine kontemplative Reise, soll die Ausstellung Zeitwellen zu einem Treffpunkt werden, an dem sich verschiedene Zeitschichten miteinander verweben. Die Zeit präsentiert sich in diesem Kontext nicht als eine kontinuierliche Linie, sondern als ein fragmentiertes Gefl echt, beladen mit Abwesenheiten, Resonanzen und Beharrlichkeit. Die Ausstellung lädt dazu ein, darüber nachzudenken, wie die Narrative der Vergangenheit die Gegenwart bewohnen, reaktiviert werden, sich transformieren und mit den aufkommenden Realitäten in Dialog treten.

Gerichtet an:
bildende, klangliche, performative und multidisziplinäre Künstler:innen sind eingeladen über die Zeit und ihre Verbindungen nachzudenken: ihre Wahrnehmung, ihr Gewicht, ihre Flüchtigkeit, ihre Zyklen, ihre Knotenpunkte; ihre Präsenzen und Abwesenheiten.

Was suchen wir?
Werke, die die Zeit als Erfahrung, Erinnerung, Erwartung, Wiederholung, Übergang, Transformation erforschen.
– Vorschläge, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft aus persönlicher oder kollektiver Sicht verbinden.
– Visuelle, klangliche, digitale, performative oder hybride Sprachen.

Bewerbung
– Kontaktdaten
– Vita
– Kurzes Statement der Künstler:in (max. 300 Wörter)
– Dossier mit Bildern
– Link zum vorgeschlagenen Werk (falls notwendig)
– Technisches Datenblatt des vorgeschlagenen Werkes

Zugelassene Techniken:
Malerei, Grafik, Fotografie,
Video, Klanginstallation,
Rauminstallation -, Rauminterventionen,
Skulptur – Objekte.

Einsendeschluss 31.07.2025
Bewerbung bitte über das Formular einreichen https://forms.gle/rzSArcfcvAJQgwsZ7 (Gmail-Konto erforderlich) oder per E-Mail: info.ausstellungen@gmail.com

Die Ausstellung wird von den Künstlerinnen Barbara Bielitz und Mariana Sola kuratiert und fi ndet im Simonetti Haus im Rahmen der FLAKUPA vom 12.10.2025 bis 01.11.2025 statt.

Terminübersicht
Anmeldung bis 31.07.25 um 20:00 Uhr
Auswahl der Teilnehmer:innen bis 10.08.25
Abgabe und Aufbau des eigenen Werkes 02. / 04. / 05.10.25
Ausstellung 12.10.2025 bis 01.11.2025
Abholen der Werke 08. / 09.11.25
Ausstellung Zeitwellen – FLAKUPA – Simonetti-Haus 2025

Save the date!

Die nächste Flakupa findet am 11. und 12. Oktober 2025. statt. Wir freuen uns auf euch!

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