4 Säulen des Naturpark Fläming

2018: Grünlandpflege im Landkreis Wittenberg

Grenzgrabental WB-Kro-03 im Friedenthaler Grund – Magere Flachlandmähwiese
Grenzgrabental WB-Kro-10 im Friedenthaler Grund – Wiese die wiederhergestellt werden soll
Grenzgrabental WB-Kro-13 im Friedenthaler Grund – Wiese die wiederhergestellt werden soll
Grenzgrabental WB-Rei-04, Gallunberg, wertvoller Sandtrockenrasen
WB-Str-03, Grenzgrabental bei Mochau, mittlere, feuchte und nasse Wiesen
Grenzgrabental WB-Kro-03 im Friedenthaler Grund – Magere Flachlandmähwiese

Wiederherstellung und Entwicklung guter Erhaltungszustände von FFH- Lebensraumtypen (LRT) des Grünlandes im Naturpark Fläming – 2018-2020 (Gefördert aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und des Landes Sachsen-Anhalt)

Der Naturpark Fläming e.V. ist zum dritten Mal nach 2011/12 mit der Abwicklung eines Naturschutzprojektes betraut. Der Landkreis Wittenberg beantragte das Projekt 2016 und erhielt Ende 2017 einen positiven Fördermittelbescheid.
Ziel des Projektes ist es, wie in den Vorjahren, Wiesen auf Randertragsstandorten mittels einer Mahd zu pflegen. Ein weiteres Ziel ist es, Wiesen, die lange ohne Pflege/Nutzung brachlagen, wiederherzustellen.
Im Projekt ist es vorgesehen, sieben Grünlandflächen erneut zu pflegen und weitere acht Grünlandflächen wiederherzustellen. Vier der „alten“ Flächen liegen im FFH-Gebiet „Friedenthaler Grund“ bei Wüstemark in der Nähe von Zahna. Drei „alte“ Flächen liegen bei Mochau/Grabo bzw. bei Dobien im Stadtgebiet der Lutherstadt Wittenberg. Die acht Grünlandflächen, die wiederhergestellt werden sollen, liegen alle im Friedenthaler Grund. Nach den Erfahrungen des Jahres 2014 wurde die Entscheidung getroffen, sich mit der Wiesenpflege auf die Pflege und Wiederherstellung zusammenhängender Wiesenkomplexe in Schutzgebieten zu konzentrieren. Viele der ehemaligen Projektflächen sind außerdem in andere Pflegemaßnahmen genommen worden.
So die finanziellen Mittel, die vom Land Sachsen-Anhalt bewilligt wurden, ausreichen, werde alle Wiesen im Friedenthaler Grund wiederhergestellt, die bisher noch nicht in der Pflege waren. Bis dahin sind allerdings noch viele Fragen zu klären.
Bisher unterstützte das Mitarbeiterteam des Naturparkes Fläming e.V. auftragsgemäß den Landkreis Wittenberg bei der Erstellung von Vergabeunterlagen für die 1. Ausschreibung zur Landschaftspflege der sieben „alten“ Flächen. Die nationale Ausschreibung, wurde im Februar veröffentlicht, um Anfang Mai mit den Landschaftspflegearbeiten beginnen zu können.
Ein Landschaftspflegebetrieb führt dann von Anfang Mai bis Anfang Oktober nicht nur naturschutzfachlich angepasste Wiesenmahden durch, sondern auch Entbuschungsmaßnahmen und die Beseitigung von Windbruchholz.

Gegenwärtig werden die „neuen“ Flächen vegetationskundlich kartiert, mit dem GPS eingemessen und darauf untersucht, welche Maßnahmen zu Wiederherstellung nötig und geeignet sind. Bevor dann der nächste Schritt folgt, müssen alle Projektteilnehmer miteinander besprechen, wie weiter mit den Wiesen, auch in Hinblick auf eine pflegliche Nutzung, verfahren werden soll. Auch interne naturschutzfachliche Zielkonflikte müssen geklärt werden. Im Friedenthaler Grund kommen Biber vor. Auch Otter sollen, laut des Standarddatenbogens zum FFH-Gebiet, dort leben. Vor allem der Biber sorgt regelmäßig für die Überschwemmung der Wiesen. Hier ist die Frage zu klären, wo die Wiesen einen höheren Stellenwert erhalten und wo der Biber.

Die Untersuchungsergebnisse münden dann in einer zweiten Ausschreibung zur Grundinstandsetzung der „neuen“ Wiesen im Friedenthaler Grund. 2019 und 2020 soll dann die Wiesenpflege für „alte“ und „neue“ Wiesen gemeinsam ausgeschrieben werden.
Aufgabe der Pflegearbeiten ist die Erreichung eines guten Erhaltungszustandes aller Grünlandflächen. Neben der Betreuung des Landschaftspflegebetriebes bei der Umsetzung von Maßnahmen (überwiegend Mahd) werden von den Mitarbeitern des Naturparkes folgende Aufgaben erfüllt:

  • Vegetationsaufnahmen und Biotop- Erfassung; Bewertung der Erhaltungszustände auf Maßnahmeflächen
  • Erfassung von Vorkommen der FFH-Arten Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous) und Schmale Windelschnecke (Vertigo angustior),
  • Weiterentwicklung der auf die speziellen Ansprüche dieser Arten abgestimmter Pflegekonzepte,
  • Betreuung, Erfolgs- und Effizienzkontrolle von Pflegemaßnahmen,
  • Berichterstattung und Öffentlichkeitsarbeit.

In den letzten drei Monaten des Projektes (Laufzeit bis September 2020) werden, neben den Arbeiten am Abschlussbericht und der Auswertung der erfassten Landschnecken, die Gespräche mit potentiellen Nachnutzern zum Ende geführt. Diese sollen die wieder hergestellten und zugänglich gemachten Grünlandflächen langfristig in pflegliche Nutzung nehmen. Die Suche nach Nachnutzern für die bis 2020 instandgesetzten Wiesen ist eine wichtige Aufgabe und muss frühzeitig mit potentiellen Interessenten abgestimmt werden. Zahlreiche Nutzungshindernisse beeinflussen die Kosten der Mahd gegenüber einer regulären landwirtschaftlichen Nutzung:

  • Naturschutzvorrang: Die Flächen unterliegen einem strengen Mahdregime und sind vor allem aufgrund naturschutzfachlicher Erfordernisse ein- oder mehrschürig zu bewirtschaften.
  • Mahdtermin: Die erste Mahd kann zwischen dem 1. Mai und dem 30. September liegen, die zweite Mahd zwischen Mitte August und 30. September. Kleinräumig gehen trockene in nasse Biotope über, so dass keine einheitlichen Mahdtermine festgelegt werden können.
  • Größe und Entfernung: Die Flächengrößen sind meist gering. Die Wiesen sind weit voneinander entfernt. Dies trifft nicht für den Friedenthaler Grund zu, aber für die anderen drei „alten“ Flächen.
  • Erreichbarkeit: Die Flächen sind häufig schwer zu erreichen, oft nur durch Wälder oder über andere landwirtschaftliche Flächen.
  • Standorte: Es handelt sich überwiegend um feucht-nasse bis quellige und oft hängige Standorte. Die Nutzbarkeit der Wiesen ist daher stark witterungsabhängig. Die Bodenverhältnisse können sich sehr kurzfristig ändern. Daher ist eine Nutzung mit leichter Technik geboten.
  • Förderfähigkeit: Flächen mit Schilf- oder Seggendominanzbeständen erhalten keine Landwirtschaftsförderung.

Aufgrund der hohen Waldbrandgefahr konnte der zweite Mahddurchgang auf den wertvollen Wiesen erst nach dem 31. August durchgeführt werden. Großer Biomasseaufwuchs konnte, infolge des trockenen Sommers, nicht vorgefunden werden. Störarten, wie Adlerfarn oder Spätblühende Traubenkirsche, entwickelten sich hingegen gut. Da der Biber den großen Teich nicht mehr anstauen konnte, schuf er sich ein Restrefugium am Rande einer Mähwiese und hielt sie auf diese Weise frisch. Das im Teich verbliebene Rinnsal ist der Auslauf des gezeigten Biberdammes.

Genzgrabental vor der Mahd
Genzgrabental vor der Mahd
Handmahd im Grenzgrabental
Projekt Handmahd im Grenzgrabental
Grengrabental nach der Mahd
Projekt Grengrabental nach der Mahd
Vorher: trockener Teich im Friedenthaler Grund
Projekt trockener Teich im Friedenthaler Grund
Restrefugium des Bibers
Restrefugium des Bibers
Friedenthaler Grund vor der Mahd
Friedenthaler Grund vor der Mahd

„Wiederherstellung und Entwicklung guter Erhaltungszustände

von FFH-Lebensraumtypen (LRT) des Grünlandes

im Naturpark Fläming“ – 2018-2020

Das Jahr 2019 verlief größtenteils planmäßig. Im Januar 2019 fand bei Dauerfrost die Instandsetzung der neu hinzugekommenen Flächen WB-Kro-06 bis WB-Kro-13 im Friedenthaler Grund statt. Damit wurden erste Voraussetzung für eine optimale Wiesenentwicklung gelegt. Mit dem BobCat-Mulcher wurden die Flächen gleichzeitig entbuscht und gemäht, nachträglich wurde noch liegendes Totholz von den Flächen geräumt, sowie die Waldränder zur Wiese teilweise aufgeastet. Das entstandene Hack- und Mahdgut ist in einem weiteren Schritt entsorgt worden.

Die Vegetationsflächen selbst waren bis weit in das Frühjahr hinein in ihrem Aufwuchs stark rückständig. Die Folgen des heißen und trockenen Sommers zeigten sich deutlich in der Vegetation, so dass beschlossen wurde, die Mahd der Flächen im Mai auszusetzen. Der Effekt der Mahd in diesem Zeitraum liegt in der Schwächung der Gräser und dem Fördern der krautreichen Schicht. Da aber die Gräser in ihrem Wuchs gerade mal auf Schnitthöhe lagen, wäre der Arbeitsaufwand einer Mahd nicht gerechtfertigt gewesen.

Zwischen Mai und Juli fand dann die Vegetationskartierung aller Projektflächen im Friedenthaler Grund, im Grenzgrabental und auf dem Gallunberg statt. Im Vergleich zum Jahr 2018 konnten viele ausgefallene Arten neu kartiert werden, einige Arten wurden nicht mehr vorgefunden. Insgesamt lässt sich der Trend eines leichten Artenanstieges erkennen. Die Bewertung der Lebensraumtypen anhand der Vegetationskartierungen finden derzeit statt. Eine abschließende Bewertung erfolgt mit Abschluss der Kartierungsarbeiten 2020. Auffällig und zu erwähnen, da es in zukünftigen Pflegemaßnahmen oder Nutzungen berücksichtigt werden muss, ist das Vorkommen von Neophyten, insbesondere das Drüsige Springkraut (Impatiens glandulifera), der Kanadischen Goldrute (Solidago canadensis) und auf WB-Kro-09 auch der Robinie (Robinia pseudoacacia). Die in den Jahren zuvor als problematisch eingeschätzte Spätblühende Traubenkirsche (Prunus serotina) konnte 2019 nur sehr selten auf den Flächen gefunden werden.

Ebenfalls kartiert wurde der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling, jedoch konnte auf WB-Kro-03, der einzigen Wiesenknopf-Fläche, weder ein Nachweis des Bläulings noch eines Nestes der roten Gartenameise erbracht werden, die in enger Beziehung zueinanderstehen.

Ende Juli startete die zweite Mahd wie geplant. Nicht gemäht wurde die Fläche WB-Kro-10 im Friedenthaler Grund, weil sie bis zu 50% Überstauung aufweist und hier höchstwahrscheinlich ein brütendes Kranichpaar zu verorten ist, da sich die beiden Vögel kontinuierlich in diesem Gebiet aufhielten. Auch der Gallunberg wurde von einer Mahd ausgenommen. Die Trockenheit 2018 schränkte die Wüchsigkeit stark ein und brachte gleichzeitig ein artenreiches Blütenmeer hervor. In solch einem Fall kann ein Trockenrasen auch eine gewisse Zeit von einer Pflege ausgenommen werden. In Absprache mähte Herr Matthes alle leicht befahrbaren Bereiche, die Übrigen wurden durch den Landschaftspfleger Herrn Schröder mit der Mähraupe gemäht. Das Mahdgut wurde witterungsbedingt 3 Wochen später gepresst und als Ballen abgefahren. Herr Eric Matthes, Landwirt im Nebenerwerb, kann voraussichtlich auch für die Pflege der Wiesen nach Beendigung des Projektes geworben werden. Hierzu gab es im September ein erstes Abstimmungsgespräch zwischen Eigentümer, Naturschutzbehörde und Naturpark im Friedenthaler Grund. Die durch die ausgefallene Mahd eingesparten Landschaftspflegekosten, wurden in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde dazu verwendet, 3 weitere Flächen aus vorangegangen Projekten zu mähen und damit einer Pflege zu unterziehen.

Im September wurde dann die Kartierung der Schmalen Windelschnecke (Vertigo angustior) fortgeführt. 2018 ergab die Auswertung nur einen geringen Anteil von Mollusken in den Proben, was auf die Trockenheit zurückzuführen ist. Die gesuchte schmale Windelschnecke war in keiner der Proben zu finden. Die Auswertung der Proben aus 2019 ist aktuell in Arbeit.

Neben den Landschaftspflegearbeiten und den Kartierungsarbeiten, gab es auch verschiedene Beiträge zur Öffentlichkeitsarbeit. So befindet sich im Informationszentrum derzeit eine Ausstellung mit 12 Fotos aus dem Wiesenprojekt. Gleichzeitig findet eine Veröffentlichung über den Fortgang des Projektes auf der Homepage des Naturpark Fläming e. V. statt, ebenfalls über Facebook und Instagram. Am 3.07.2019 führte Dr. Klaus Meier in Wüstemark ein Expertenseminar zwecks Erfahrungsaustausch solcher Projekte durch.

Im Oktober 2019 verlässt Dr. Klaus Meier das Projekt und wird seit November 2019 durch Regina Neufeld ersetzt.

Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis L.)
Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis L.)
Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis L.)

Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis L.)
Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis L.)

Der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis L.) ist eine einheimische sommergrüne  Art, die eine Familienzugehörigkeit zu den Rosengewächsen aufweist. Mit seinen 50 bis 100 cm Größe und den blut- bis dunkelbraunroten, rund 1 cm breiten und bis zu 3 cm langen Blütenköpfchen, die aus mehreren vier-zipfeligen Blüten bestehen, ist der Große Wiesenknopf eine auffallende Art auf den Feuchtwiesen und Hochstaudenfluren. Seine gefiederten Blätter können bis zu 40 cm lang werden.
In einem intakten Ökosystem stehen die Lebewesen, so auch der Große Wiesenknopf, in ständigen Wechselbeziehungen. Neben der Insektenbestäubung, stellt er eine Futterpflanze für einige Schmetterlingsarten dar, die ihn als Raupe fressen oder den Nektar der Pflanze saugen. Besonders am Dunklen Wiesenknopf ist die Beziehung zum nach ihm benannten Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous). Das Weibchen legt seine Eier in die Blütenköpfe des Großen Wiesenknopfes ab. Aus diesen schlüpfen nach einigen Tagen die Raupen und fressen die Köpfe von innen her auf.
Auch in der Naturheilkunde sind alle Teile des Großen Wiesenknopfes angesehen. Er enthält wichtige Flavonoide und Gerbstoffe und findet unter anderem bei Menstruationsbeschwerden, Durchfall sowie Brandblasen, als Aufguss, geschält oder geraspelt, Anwendung.
Auf Grund der Intensivierung der Landwirtschaft und des daraus resultierenden Rückganges der wertvollen Offenlandbiotope ist der Große Wiesenknopf in die Kategorie 3 (gefährdet) der Roten Liste Sachsen- Anhalt eingestuft. Um seinen Lebensraum auszubauen, mühen sich viele Landschaftspflegeverbände um ein angepasstes Landschaftspflegeprogramm für diese Art. Zu beachten ist hierbei, dass der Große Wiesenknopf nur nach einer sehr frühen Mahd nachwächst und erst Ende September abreift. Im Naturpark Fläming/Sachsen-Anhalt läuft von 2018 bis 2020 ein Naturschutzprojekt zur „Wiederherstellung und Entwicklung guter Erhaltungszustände von FFH-Lebensraumtypen (LRT) des Grünlandes im Naturpark Fläming/Sachsen-Anhalt“, in dem es um die Flächen mit Großen Wiesenknopf-Bestand geht.

Kratzbeere (Rubus caesius L.)
Kratzbeere (Rubus caesius L.)
Kratzbeere (Rubus caesius L.)

Kratzbeere (Rubus caesius L.)
Kratzbeere (Rubus caesius L.)

Wie auch der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis L.) gehört die Kratzbeere (Rubus caesius L.) zu den einheimischen Rosengewächsen. Das Erscheinungsbild der sommergrünen Art wird durch den filzig behaarten Stiel und die weißlich behaarte Unterseite der sonst kahlen Blätter bestimmt. Die Blätter sind stachelig-gezähnt und häufig 3-fiedrig. Markant sind, neben den unsymmetrischen Seitenblättchen, besonders die kleinen dunkelvioletten und matten Sammelsteinfrüchte, die den Sommer über geerntet werden können. Der sauer-bittere Geschmack ähnelt dem der Brombeeren, die zur selben Gattung (Rubus) gehören. Der Wuchs aller Rubus-Arten ist strauchig. Sie verbreiten sich wirkungsvoll über unter- und oberirdische Triebe und kommen aus genanntem Grund häufig in großen Gruppen vor. Das wiederum kann negative Auswirkungen auf die Ausprägung der wertvollen Offenlandflächen hervorrufen. Durch die Ausbreitung können Offenlandarten verdrängt werden, was weiterführend Auswirkung auf die Anzahl der vorkommenden Insektenarten haben kann. Um dies zu verhindern werden im Rahmen von Naturschutzprojekten Pflegekonzepte, wie Beweidungsmaßnahmen und Mahden, erstellt. Die Arten der Gattung Rubus können infolgedessen zurückgedrängt und das Offenland erhalten oder auch wiederhergestellt werden.
Auch im Naturpark Fläming/Sachsen-Anhalt kommt es auf den Flächen des Offenlandes zur Verbuschung durch die Kratzbeere (Rubus caesius L.) und weiteren Arten der Gattung Rubus. Innerhalb des Projektes zur „Wiederherstellung und Entwicklung guter Erhaltungszustände von FFH-Lebensraumtypen (LRT) des Grünlandes im Naturpark Fläming/Sachsen-Anhalt“ werden zielgerichtete Pflege- und Entwicklungskonzepte für die betroffenen Flächen ausgesprochen und durchgeführt.

Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa L.)
Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa L.)
Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa L.)

Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa L.)
Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa L.)

Die Skabiosen-Flockenblume (Centaurea scabiosa L.) ist ein einheimischer Vertreter der Familie der Korbblütengewächse.
Ein besonderes Merkmal der Korbblütler ist die Art der Blüte. Auf den ersten Blick scheint es sich um eine einzige Blüte zu handeln, besteht diese doch aus mehreren Einzelblüten. Aufgrund dessen werden die Blütenkörbchen als Scheinblüten bezeichnet. Das im Durchmesser 2 bis 4 cm große Körbchen, des im Hochsommer blühenden Blütenkopfes, setzt sich aus violetten trichter- und scheibenförmigen Blüten zusammen. Die Blätter der Skabiosen-Flockenblume sind fiederteilig, grün und ledrig. Die einzelnen Fiedern sind länglich sowie schmal-lanzettlich. An ihren Enden können sich zudem kurze Stacheln befinden. Die mehrjährige krautige Pflanze kann eine Höhe von 100 cm erreichen.
Ihren Namen erhielt sie aufgrund ihrer Verwendung als Heilpflanze gegen Krätze (fachsprachlich Skabies). Die Stängel, Blätter und Blüten der Skabiosen-Flockenblume sind essbar, von der Ernte soll jedoch abgesehen werden, da ihr Vorkommen selten ist.
Die Skabiosen-Flockenblume ist eine Art der Trocken- und Halbtrockenrasen. Vereinzelt kommt sie zudem auf Frischwiesen und -weiden vor. Auch vom Menschen (anthropogen) beeinflusste Standorte, wie Weg- oder Straßenränder und extensiv genutzte Äcker, zählen zu ihren bevorzugten Lebensräumen. Demnach benötigt sie primär wertvolle Offenlandlebensräume, wie sie sich im Naturpark Fläming/Sachsen-Anhalt befinden. Diese werden durch Naturschutzprojekte wiederhergestellt und bleiben durch gezielte Pflege und Nutzung erhalten. Ein Projekt, das sich mit der „Wiederherstellung und Entwicklung guter Erhaltungszustände von FFH-Lebensraumtypen (LRT) des Grünlandes im Naturpark Fläming/Sachsen-Anhalt“ beschäftigt, damit die Aufwertung der Offenlandlebensräume anstrebt, läuft aktuell und wird bis Ende 2020 fortgeführt.

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